Geschäftsführer und Mitarbeiter besprechen Optimierungsvorschläge

Von Mensch zu Mensch

Partnerschaftliche Kooperationen zwischen Industrie und Sozialwirtschaft gibt es noch nicht genug. Ein Beispiel, wie sie seit Jahren gut gelingt, liefern Micro-Hybrid und die ASB Holzlandwerkstätten.

Welchen wertvollen Beitrag die Beschäftigen einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung für ein Hightech-Unternehmen leisten und warum es dabei um viel mehr als nur profitable Geschäftsbeziehungen geht, zeigt ein Besuch direkt vor Ort.

Beide sind sich einig: diese Arbeit ist ein wichtiger Beitrag gegen den Fachkräftemangel und sorgt dafür, dass Unternehmen in der Region auch weiterhin regional produzieren können. Micro-Hybrid setzt zwar im Rahmen einer zukunftsorientierten Digitalisierungsstrategie auch auf zunehmende Digitalisierung und Automatisierung in der Elektronikfertigung. „Aber es gibt eben einfach Tätigkeiten, die auch weiterhin von Menschen erledigt werden müssen. Und dabei ist der gemeinsame Teamgeist einer der wichtigsten Qualitätsfaktoren.“ Kommentiert Dr. Baumgärtel während des Rundgangs im Fertigungsbereich. Vor allem auch in Bezug auf den Fachkräftemangel, zur Stärkung des sozialen Umfeldes der Mitarbeitenden hiesiger Unternehmen, muss die Region Saale-Holzland-Kreis attraktiver werden. Die Beziehung zwischen den Menschen der Holzlandwerkstätten und denen von Micro-Hybrid ist ein Zeichen der Wertschätzung und somit unentbehrlich für nachhaltiges Wachstum für Unternehmen und die Region.

Und auch an Produktinnovationen wirken die Beschäftigen des ASB in Bad Klosterlausnitz mit. Hier werden die Sensorgehäuse für einem neuartigen Inertialsensor, der die Neigung von schweren Maschinenteilen, wie Baggern, Kranen u.a. im Raum erfasst, vormontiert.

Zu Gast in den Holzlandwerkstätten des ASB Kreisverband SHK, einer Werkstatt für Behinderte Menschen, konnte Dr. Knuth Baumgärtel, General Manager Micro-Hybrid Electronics, Eindrücke von der großen Freude der Beschäftigten bei der Bearbeitung von Aufträgen für das Thüringer High-Tech Unternehmen gewinnen. Das Treffen des Geschäftsführers mit Vertretern der Werkstatt für Menschen mit Behinderung und des ASB Kreisverband SHK und den dazugehörigen Partnern der paritätischen Kreisgruppe diente dem gemeinsamen Austausch über die seit mehr als 12 Jahren bestehende Zusammenarbeit von Industrie-Unternehmen und den Holzlandwerkstätten.

Bereichsleiter Jörg Thiele ist sichtlich stolz über das Engagement seiner Mannschaft, den Beschäftigten und ihren Betreuern und Betreuerinnen.

Die Ansprüche an die Qualität der Bauteile sind hoch. Schließlich werden damit in weiteren Produktionsprozessen Infrarotkomponenten, Elektronische Schaltungen und Sensoren für Medizintechnik, Umwelttechnik, Luft- und Raumfahrtechnik u.v.m. hergestellt. „Die Zusammenarbeit mit den Holzlandwerkstätten pflegt unser Unternehmen schon seit vielen Jahren. Vor ca. 12 Jahren haben wir eine unsere Maschinen aus der Fertigung am Standort Hermsdorf direkt hier in die Holzlandwerkstätten überführen können. Mit der Tiefziehmaschine werden Versand- und Produktionsverpackungen für unsere Infrarotkomponenten hergestellt. Diese Arbeit ist ein wichtiger Baustein unserer Supply Chain.“ Erklärt Dr. Baumgärtel während der Besichtigung der Maschine und der Vorführung durch ihren Bediener, einem Mitarbeiter des Werkstattbereichs Elektro, Metall, Landschaft.

v.l.n.r. Jan Marasow (IFAP / Paritätische Kreisgruppe Saale-Holzland-Kreis), Sebastian Glasenapp und Jörg Thiele (Bereichsleiter Holzlandwerkstätten), Dr. Knuth Baumgärtel (Geschäftsführer Micro-Hybrid), Andreas Kotter (Paritätischer Thüringen), Claudia Kirchner (Geschäftsführerin ASB Kreisverband Saale-Holzland Kreis e.V.) und Angela Hiess (Werkstattleiterin Holzlandwerkstätten)

„Ermöglicht wird diese enge Zusammenarbeit durch viel Offenheit und Vertrauen auf beiden Seiten.“ Claudia Kirchner, Geschäftsführerin ASB Kreisverband SHK und Angela Hiess, Werkstattleiterin der Holzlandwerkstätten, freuen sich über den Besuch des Thüringer Unternehmers und Vizepräsident der IHK Gera. „Dadurch wird sichtbar, was wir als Werkstatt leisten. Für unsere Beschäftigen und für die Unternehmen, für die wir arbeiten.“ Jan Marasow als Kreisgruppensprecher und Andreas Kotter als Kreisgruppenpartner der Paritätischen Kreisgruppe Saale-Holzland-Kreis sind mit dabei und machen deutlich: „Es gibt schon gelebte Kooperationen, wie zum Beispiel Betriebskindertagesstätten und auch Werkstätten, aber wir erleben es oft zu wenig, dass Unternehmen so über den Tellerrand schauen.“

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