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Vertreter aus Politik und Wirtschaft treffen sich bei Micro-Hybrid

IHK-Workshop bringt Jena und Saale-Holzland-Kreis an einen Tisch.

„Jena und der Saale-Holzland-Kreis wollen künftig ihre Potenziale gemeinsam nutzen und auf Grundlage konkreter Kooperationen ausbauen“ – dieses Fazit zogen Jenas Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche und Landrat Andreas Heller auf dem IHK-Workshop bei der Micro-Hybrid Electronic GmbH. Die IHK Ostthüringen hatte dazu auch Unternehmen der Region eingeladen, um eine gemeinsame Flächenentwicklung für die Region voranzubringen. Den Anstoß gab die IHK-Standortumfrage 2018, in der die Unternehmen ein neues Miteinander beider Regionen forderten. „Es braucht konkrete Maßnahmen, um aktuelle und zukünftige Flächenbedarfe in der Region abdecken zu können. Nur gemeinsam können Stadt und Landkreis vorhandene Reserven freisetzen, um weiterhin wirtschaftlich erfolgreich zu sein“, betonte IHK-Vizepräsident Dr. Knuth Baumgärtel, Geschäftsführer der Micro-Hybrid Electronic GmbH in Hermsdorf. Er verwies auf den TRIDELTA Campus Hermsdorf als Hochtechnologiestandort der Technischen Keramik und Elektronik. Hier bündele man bereits gemeinsame Interessen der Unternehmen und ziehe auch Fachkräfte an, die hier arbeiten und leben wollen.

Gewerbeflächengebiete interkommunal erschließen

„Unternehmen brauchen freie Gewerbeflächen für Entwicklungsmöglichkeiten, Erweiterungen oder Neuansiedlungen. Auf die Bedürfnisse der Unternehmen abgestimmte Gewerbeflächen sind ein zentraler Baustein. Bei 97 Prozent Belegungsgrad der aktuell vorhandenen Gewerbeflächen in Jena sind die Möglichkeiten begrenzt. Firmenchefs müssen entscheiden: Weiter wachsen im Umland oder Jena im Firmennamen tragen“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Höhne.

Während in Jena aktuell nur sieben Hektar freie Gewerbeflächen verfügbar sind, gibt es im Saale-Holzland-Kreis über 100 Hektar als kleine, einzelne Flächen. Mit der Erschließung des Gewerbegebietes Hermsdorf Ost III werden weitere 50 Hektar hinzukommen. „In anderen Regionen gibt es bereits Modelle, bei denen Metropole und Umland gemeinsam Gewerbeflächen entwickeln und auch vermarkten. Da brauchen wir hier das Rad gar nicht neu zu erfinden“, verwies Landrat Andreas Heller auf Best-Practice-Beispiele.

Ausreichender Wohnraum beim Wettbewerb um Fachkräfte entscheidend

„In den nächsten Jahren wird sich der Bedarf an Wohnraum für die Fachkräfte in den Jenaer Unternehmen weiter erhöhen. Allein mit der Zeiss-Investition sollen 500 neue Arbeitsplätze entstehen. Da lohnt es sich in doppelter Hinsicht mit dem Saale-Holzland-Kreis zu kooperieren, um Flexibilität zu sichern“, stellte der Jenaer OB Thomas Nitzsche heraus.

„Bislang kommen ca. 40 Prozent der Berufseinpendler Jenas aus dem Saale-Holzland-Kreis. Diese werden als Fachkräfte in den Betrieben gebraucht und sichern die Gewerbesteuereinnahmen am Unternehmensstandort. Bei dem Anteil der Einkommensteuer, der den Kommunen zu Gute kommt, ist jedoch der Wohnort entscheidend. Also können Umland und Stadt gleichermaßen vom wirtschaftlichen Erfolg profitieren“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Höhne die Win-Win-Situation für beide Regionen.

Vermarktung als eine Wirtschaftsregion

Für das Wachstum der Region wollen die Wirtschaftsförderer näher zusammenrücken. Auch bei den Verwaltungsaufgaben wird geprüft, wo Synergien möglich sind und interkommunale Aufgaben gemeinsam erfüllt werden können. „Wenn in Jena eine Anfrage nicht bedient werden kann, gibt es vielleicht im Saale-Holzland-Kreis die Lösung. Von einem starken und wirtschaftlich attraktiveren Umland profitiert auch die Stadt Jena“, sagte der IHK-Vizepräsident Baumgärtel „Dazu müssen alle Akteure die Region als Ganzes sehen und nicht nur auf ihre Stadt oder Kommune fixiert sein. Die positiven Impulse von Jena und seinem Umland spürt man in ganz Ostthüringen und darüber hinaus.“

 

Teilnehmer des Workshops (v.l.n.r.):  Wilfried Röpke (JenaWirtschaft), Michaela Berger (Wirtschaftsförderung Saale-Holzland-Kreis), Andreas Heller (Landrat  Saale-Holzland-Kreis), Roland Bak (jenawohnen), Daniel Störzner (Tridelta Campus), Sabine Wosche (LEG Thüringen), Dr. Thomas Nitzsche (Oberbürgermeister Jena), Dr. Knuth Baumgärtel (Micro-Hybrid, IHK-Vizepräsident) und Peter Höhne (IHK-Hauptgeschäftsführer)

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